WORLD WAR 3

Das Early-Access Spiel World War 3 ist der erste große Wurf vom polnischen Entwicklerstudio „Farm51“. Der Release-Termin für die Vorabversion kam auch genau richtig. Während COD immer wieder Spiele in der Zukunft veröffentlicht und Battlefield in vergangenen Zeiten schwelgt, setzt WW3 auf die Gegenwart.

Es wird großen Wert auf die individuelle Gestaltung der Ausrüstung gelegt, sodass jeder Spieler die Ausrüstung an seinen Spielstil anpassen kann und viel mehr Möglichkeiten hat, als aus nur vier Klassen zu wählen und immer einen Kompromiss eingehen muss welche Ausrüstung er mitnehmen möchte. Denn wer möchte schon nicht ein SMG und eine RPG dabeihaben?

Sniper und Shotgun mit Medi-Kit? PDW mit Sturmgewehr und Munitionskiste? Alles kein Problem außer, dass dein Charakter schwer tragen muss, somit nicht mehr so schnell rennt und länger braucht um aufzustehen. Dadurch wird die Balance zwischen Ausrüstung und Beweglichkeit hergestellt.

Wer also alles einpackt wird auf dem Schlachtfeld ein leichteres Ziel sein. Dafür hat man eine bessere Rüstung und mehr Feuerkraft. Genau das macht dieses Spiel auch so interessant. Es gibt unzählige Möglichkeiten seine Ausrüstung anzupassen, nicht nur mit kosmetischen Dingen, wie die komplette Kleidung, die Stimme und Sprache des Charakters, auch jegliche Details der Waffe sind konfigurierbar. Von der Lauflänge, über die Visierung, Schalldämpfer, Mündungsfeuerdämpfer, Griffe, Laser, Tac-Light, Munition und noch vieles mehr.

Zu Beginn ist man ein wenig überfordert, denn die Ausrüstung lässt sich nur im Hauptmenü anpassen. Das bedeutet man muss immer wieder alles konfigurieren, einem Spiel beitreten und das Ganze testen. Sollte einem etwas nicht gefallen muss die Runde zu Ende gespielt oder abgebrochen werden. Insgesamt kann man sechs verschiedene Voreinstellungen speichern und damit im Spiel auf neue Situationen reagieren.

Die Feuergewalt ist unglaublich brutal. Ein paar Treffer und der Gegner liegt am Boden, so geht es einem dann wiederum auch selbst. Die Weste und den Helm gibt es zwar in verschiedenen Stärkeklassen, aber diese machen einen noch lange nicht zu Rambo.

Man braucht ein Team das sich gegenseitig hilft und unterstützt. Einzelgänger haben es schwer etwas zu reißen.

Die Flaggen werden nur sehr langsam erobert, aber je mehr Spieler mithelfen, desto schneller geht auch das. Ja, richtig gelesen, es gibt Flaggen zu erobern, wie in jedem klassischen Battlefield. Es gibt momentan nur den Eroberungsmodus, aber es werden sicherlich noch weitere folgen. Der Modus wurde aber gegenüber Battlefield noch angepasst, denn eine Flagge zu halten bringt nicht viel. Es müssen immer mindestens zwei Flaggen gehalten werden (A1-A2, B1-B2, usw.), damit ein Team Punkte bekommt. Dadurch ähnelt es in einem kleinen Maß dem Modus „Chain-Link“ aus Battlefield 4, aber jeweils nur mit zwei Flaggenpunkten. Dies eröffnet vollkommen neue taktische Möglichkeiten für dein Team.

Was bei uns aktuell zu den größten Diskussionen führt ist das Perk-System. Es gibt nämlich auch Fahrzeuge (Überwachungsdrohne, Quad, Radschützenpanzer, Kampfpanzer) und Luftangriffe die je nach Konfiguration eine gewisse Anzahl an Punkten benötigen. Gute Spieler werden also noch zusätzlich belohnt. Denn ein Leo oder T72 können in den richtigen Händen sehr mächtig sein, was dazu führen kann, dass die Runden unausgeglichen enden. Mit diesem Problem hat wohl aber jeder Shooter zu kämpfen.

Wir sind momentan ohnehin eher Fans des Infanterie-Soldaten, da das Kampfsystem wirklich gut umgesetzt wurde und das Feeling auf dem Schlachtfeld sehr düster und authentisch rüber kommt.

Schon nur die momentan verfügbaren drei Karten sind einen Besuch wert. Es wird in den Städten Moskau, Warschau und Berlin gekämpft. Und ja, die Karte wurde nicht nur einfach Berlin genannt. Das Brandenburger-Tor, inklusive Pariser Platz und unter den Linden, sowie Teile des Tiergartens sind originalgetreu umgesetzt.
Ebenso verhält es sich in Warschau mit dem Hauptbahnhof und Umgebung, sowie dem roten Platz in Moskau.

Natürlich ist das Spiel noch lange nicht fertig, es gibt noch den einen oder anderen Bug oder Absturz. Wir haben aber immer noch die Hoffnung, dass nicht alle Hersteller nur noch dem Geld hinterherrennen. Die Entwickler gehen noch von circa einem bis eineinhalb Jahren aus bis das Spiel offiziell verkauft wird.

Aktuell wird es im Steam-Store für 25€ angeboten.

Wir sind der Meinung, dass WW3 großes Potenzial hat, vor allem da BF V und Co. unsere Erwartungen aktuell nicht erfüllt.

Wer also auf der Suche nach einem neuen Spiel ist, dass in der Gegenwart spielt und Wert auf Authentizität legt, der kann sich das Spiel ohne große Bedenken kaufen und mit uns ein paar Runden zocken. Wir sehen uns in Warschau, Moskau oder Berlin auf dem Schlachtfeld.

[ratings]

10.11.2018 / Kupfi